Applaus, Applaus…! Das Publikum klatscht begeistert. Ein großartiger Moment! Euer Moment! Und ihr genießt ihn. Aus dem Soufflier-Kasten jubele ich euch zu. Das Leuchten in euren Augen spricht für sich. Die Anspannung fällt ab. Ihr habt es mal wieder geschafft, den Alltag für einen Moment vergessen zu lassen und das Publikum im Saal zum Lachen zu bringen. Der Vorhang fällt.
Ein paar kleine Texthänger wegsoufflieren – schnell und unauffällig, das war nicht schwer. Im engen unbequemen Kasten verfolge ich jede Bewegung auf der Bühne, spüre jede Unsicherheit. Ich konzentriere mich auf den Text. Halte mit meinen Augen Kontakt zu euch. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass soufflieren so aufregend ist – fast wie das Spielen selbst. Die Anspannung spüre ich bis in die Fingerspitzen.
Vergessen sind…
… lange, nicht enden wollende Probeabende, die Kulissengestaltung, Beschaffung von Requisiten, die Auseinandersetzung mit der Rolle. Wieder und wieder. Ein großes Thema für alle ist die Kostümwahl. Was passt zur Rolle? Von zu Hause mitgebrachte Kleidungsstücke werden ausgebreitet und dann in die Runde gefragt: Was meint ihr? Kann ich das anziehen? – Wow, ja klar. Hey, das sieht voll cool aus. Oder: Nee, ehrlich gesagt, das passt nicht so richtig.
Bei allen Überlegungen jedoch immer im Blick: das Publikum! Dass es sich mitnehmen lässt, in eine kurzweilige, fröhliche Welt. Nur für ein paar Stunden. Das ist der größte Wunsch der Truppe.
- Die Regisseurin
- Lass mich in Ruhe…
- Echt, du nervst!
- Improvisieren vor unvollendeter Kulisse
- Hey Leute, ihr sollt den Text auswendiglernen – nicht ablesen!
- Der Hut ist chic, aber viel zu klein…
- Aber sag mal, die ist doch viel zu groß…!
- Es wärd schon wern – es is nuch imma wos worn…
Nervosität vor der Aufführung! Die Spannung steigt…
- Letzte Regieanweisungen…
- Viel zu tun in der Maske…
- Ab unter die Haube…
- …und schnell das Näschen noch gepudert…
- Volle Konzentration…
- Spielen mit Babybauch…
Kleine Komödie Gerach: Alles geben für das Publikum!
- Der Herr Detlef in der Agentur: Leih dir einen Mann.
- A Gögerla und a Wienerla
- Mutter und Tochter
- Die Herren schwelgen in Erinnerungen und trauern stürmischen Zeiten nach.
- Eine Banane und Frau Antje aus Holland.
- Die Nacht der Nächte
- Mütter unter sich…
- Huch… das ist ja so aufregend, hoffentlich bekomme ich keine Stresspickel…
- Abschied…
Und hinterher wird gefeiert…
Jetzt mal Hand auf’s Herz: Die ‚Kleine Komödie Gerach‘ ist doch wohl ein guter Grund alles mal liegen und stehen zu lassen. Fränkisches Laientheater. Herrlich! Naja, und für mich „Reigschlaafda“ ist es wie ein Bildungsurlaub. Mein liebster Lieblingsfranke hat es gleich gesagt: Da lernst du die fränkische Mentalität und die Sprache am besten kennen. Hautnah. Was soll ich sagen? So schaut’s aus! Ihr wollt wissen, was ich aus dieser intensiven Zeit mit in die reale Welt nehme? Etwas ganz Besonderes. Bei allen Diskussionen und Reibereien – und glaub‘ mir, das waren nicht wenige – habe ich erfahren: Wenn’s drauf ankommt, da halten alle fest zusammen, komme was wolle! Ob sich meine fränkischen Sprachkenntnisse verbessert haben? Ja Mensch, do döds där ächt die Sprooch värschlong…
Kontakt: Kleine Komödie Gerach I Obstberg 14 I 96161 Gerach I Leiter – Ansprechpartner: Thomas Polzer I Tel.: 09544 20687
2 comments
Gisi, das stimmt, da gab’s noch etliche Patzer. Aber lustiger sind erst die späteren Aufführungen, wenn die Truppe so richtig locker wird. Das hat richtig Spaß gemacht!
Ihr habt bestimmt viel zum lachen gehabt, und so ein paar Stresspickel gab’s
auch, die Reibereien gehören dazu, ich glaube für mich wär das schönste die heiße Probe,
also die Generalpobe, wenn noch nicht alles so perfekt ist.